ADSL
unter LINUX
Einleitung
Ein ADSL-Zugang ähnelt technisch gesehen einer Standleitung, daher
wäre eigentlich überhaupt keine zusätzliche Software
nötig:
Eine Netzwerkkarte wird mit dem ADSL-Modem verbunden und die
Netzwerkeinstellungen entsprechend angepasst -- fertig. Leider ist es jedoch
nicht ganz so einfach. Da bei Privatanwendern die Verbindung zum weltweiten
Datennetz zeitabhängig abgerechnet wird, Standleitungen jedoch nach
übertragenem Volumen berechnet werden, musste man sich für den
Privatzugang über ADSL etwas anderes einfallen lassen.
Aus diesem Grund
wurde ein neuartiges Übertragungsprotokoll eingeführt:
PPP-Over-Ethernet, kurz PPPoE (nachzulesen im RfC
2516). Dieses Protokoll erlaubt es nun, analog zur gewohnten
Wählverbindung, seitens des Providers zeitabhängig über einen
PPP-Login abzurechnen.
Und hier beginnen die Schwierigkeiten: Zu Beginn
stellte lediglich die Windowssoftware vom Provider T-Online dieses Protokoll
zur Verfügung, man war also an ein Betriebssystem und einen Provider
gebunden. Da PPPoE jedoch keine Erfindung der Telefongesellschaften ist und
der Standard in obigem RfC festgelegt ist, war es nicht anders zu erwarten,
dass die Open Source Gemeinde mittlerweile eigene Implementierungen des
PPPoE-Protokolls hervorgebracht hat.
Abbildung: Mit ADSL fliegen auch unter Linux die Daten auf die heimische
Festplatte...
Im Wesentlichen gibt es 2 Möglichkeiten, dem
Linux-System das
PPPoE-Protokoll beizubringen: Userspace- und Kernel-Lösungen
(Userspace bedeutet nichts anderes, als dass zusätzliche Software außerhalb
des Kernels, z.B. ein im Hintergrund laufender Daemon,
die entsprechende Aufgabe übernimmt). Einen Überblick über die
verschiedenen Treiber bietet der Artikel im Abschnitt Sonstiges.